Brandschutzübung - wohin mit frisch Operierten und kritisch Kranken?
Erstmals auch im Neubau Brandschutz- und Evakuierungsübung mit der Feuerwehr
Eine umfangreiche Brandschutz- und Evakuierungsübung hat an der Klinik Mallersdorf den ganzen Dienstag über trotz Ankündigungen über Durchsagen den ein oder anderen Patienten aus dem Bett und Mitarbeiter von der Arbeit hochgerissen. Erstmals gab es auch im 2024 eröffneten Neubau eine Evakuierungsübung, um die dortigen Fluchtwege für Intensivstation und OP praktisch zu erproben.
Zu Testzwecken ließen die Techniker und Firma für Arbeitssicherheit im ganzen Haus die unüberhörbaren Rauchmelder anspringen und die Brandmeldeanlage aufleuchten. Auf den Prüfstand kamen auch die Meldeketten, wobei tagsüber alle Fäden an der Rezeption zusammenlaufen, nachts in der Interdisziplinären Notaufnahme.
Station 22 im zweiten Stock diente als Trainingsgelände für eine Evakuierung aus dem Bereich der Normalpflege mit einer Mischung aus gehfähigen, gehbehinderten und bettlägerigen Patienten. Diese wurden von Statisten aus der Klinikbelegschaft gemimt. Das Personal vor Ort muss die rund zehn Minuten bis zum Eintreffen der Feuerwehr so gut wie möglich überbrücken.
Menschenrettung vor Löschversuch
Wenn es kein "Entstehungsbrand" ist, also kein kleines Feuer, das gerade erst richtig zu brennen anfängt, gelten die Prinzipien der „Menschenrettung vor Löschversuch" und der primär horizontalen Evakuierung, also möglichst barrierefrei für die Patienten, um sie im übernächsten Brandabschnitt in Sicherheit zu bringen. Der Raum zwischen den beiden zu durchquerenden Brandschutztüren dient dabei als Pufferzone für eventuell entweichenden Rauch.
Fluchtwege bei verrauchtem Brückenbauwerk?
Eine besondere Herausforderung erwartete am Nachmittag die Intensivstation im Neubau, wo die Fluchtwege auf Herz und Nieren geprüft wurden. Die Feuerwehr rückte mit Einsatzfahrzeugen und Atemschutzgeräten an, um mit Hilfe der Intensivpflegekräfte einen hochgradig auf Geräte, Infusionen und Beatmung angewiesenen „Patienten" ins Freie zu schaffen. Dieser wurde von Pflegedienstleiter Andreas Schneider persönlich gespielt, um sich mit kritischem Rundumblick in die Lage des Patienten zu versetzen. Im erdachten Szenario war das Brückenbauwerk vom Neubau zum Bestandsgebäude verraucht. Daher musste über eine Außentreppe mit Hilfe einer nicht sonderlich flachen Rampe evakuiert werden. Gegen die unkontrollierte Beschleunigung der Liege stemmte sich ein halbes Dutzend Einsatzkräfte.
"Dafür ist eine Übung da."
Diese und weitere praktische Herausforderungen arbeiteten die Mitwirkenden in der Nachbesprechung auf. Der Technische Leiter Thomas Störk stellte abschließend fest: „Dafür ist eine Übung da: um den Brandschutz vor Ort und auf dem Papier immer wieder an die tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen."
Verwaltungsleiter Bernhard Fürst dankte den an der Übung beteiligten Mitarbeitenden und Einsatzkräften für Ihr Engagement zur Sicherheit aller Patienten, Angehörigen und der gesamten Belegschaft. Zur Stärkung gab es für die Feuerwehrkräfte eine Brotzeit aus der Klinikküche.