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Gelenkerhaltende Kniechirurgie: individuell und spurlos

Neuartige und bewährte Verfahren gegen Ödeme, Arthrose und Meniskusrisse

Der Erhalt der körpereigenen Gelenksubstanz steht in der Unfallchirurgie und Orthopädie der Klinik Mallersdorf im Fokus. Chefarzt Thomas Beer und Leitender Oberarzt Wolfgang Ruhland packen die Ursachen von Arthrose (Gelenkverschleiß) mit gelenkerhaltenden OP-Verfahren bei der Wurzel und nutzen hierfür in der Kniechirurgie bewährte und moderne Techniken.

Was bringen gelenkerhaltende Eingriffe den Kniepatient*innen?

ChA Beer: Behebt man frühzeitig bei Schmerzen die individuellen Ursachen von Arthrose, also Schwachstellen, Fehlstellungen oder Verletzungen, so können Patienten noch viel beschwerdefreie Zeit mit ihren körpereigenen Gelenksubstanz hinzuzugewinnen und die Notwendigkeit eines Gelenkersatzes hinauszögern.

Neuigkeiten 2022

Leitender Oberarzt Wolfgang Ruhland (li.) und Chefarzt Thomas Beer mit Röntgenbild Kniegelenk nach O-Beinkorrektur (Foto: Elisabeth Landinger).

85 Prozent aller Träger eines künstlichen Kniegelenks haben zwar auch 15 Jahre nach der Implantation noch keine Beschwerden. Lockert es aber im Laufe der Zeit beispielsweise aus, bedarf es einer aufwändigeren Wechseloperation. Bei gelenkerhaltenden Eingriffen am Knie können wir hingegen noch mit schonenden, weniger invasiven Methoden und ohne im Gelenk verbleibende Implantate arbeiten.

Ab welchem Stadium der Arthrose kann eine konservative OP bereits weiterhelfen?

Ltd. OA Ruhland: Bei beginnender Arthrose, wenn sich ein schmerzhaftes Ödem bildet, also eine Wassereinlagerung als Stressreaktion des geschwächten Knochens, ist unter Röntgenkontrolle die Einspritzung von Kalziumphosphat in den geschädigten Knochen möglich. Das Verfahren ist am wenigsten invasiv, noch nicht recht weit verbreitet, aber es wird an der Klinik Mallersdorf inzwischen seit zwei Jahren erfolgreich eingesetzt. Die Substanz ist dem körpereigenen Knochen sehr ähnlich, härtet in wenigen Minuten aus und baut sich innerhalb von drei Jahren vollständig in normalen Knochen um, der nicht einmal mehr in einer Kernspintomographie Spuren der OP aufweist. Das Gelenk ist unmittelbar nach dem Eingriff voll belastbar, was krankheitsbedingte Ausfallzeiten extrem verkürzt. Ansonsten müsste das Gelenk acht bis zwölf Wochen entlastet werden, bis das Ödem verheilt ist. Sportler und alle, die viel auf den Beinen sind, profitieren von diesem Verfahren ganz besonders.

Bei manchen gelenkerhaltenden Operationen werden dennoch Implantate eingesetzt. Was unterscheidet diese von Gelenkprothesen?

ChA Beer: Beispielsweise bei Umstellungsoperationen gegen die O-Beinfehlstellung kommen Schrauben- und Plattenimplantate zum Einsatz. Nach Aufdehnen eines keilförmigen Knochenspalts im Röhrenknochen fixieren wir den Knochen mit einer Platte in begradigter Stellung. Die Gleitflächen des Gelenks bleiben aber unangetastet, wohingegen ein künstliches Gelenk diese ersetzen würde. Auch bleibt das Metall zur Knochenkorrektur nur temporär im Körper, bis ausreichend Knochenmasse in den Spalt eingewachsen ist. Für eine exakte Winkelberechnung erfolgt die OP-Planung vorab am Computer und im OP wird die Beinachse nochmals kontrolliert. Der Eingriff ist zwar aufwändiger als eine Einspritzung, beseitigt aber die Ursache der einseitigen Gelenkbelastung und bedarf keiner späteren Wechseloperation wie ein implantiertes Kunstgelenk.

Auch Meniskusverletzungen führen unbehandelt häufig zu Verschleiß und letztlich zum Gelenkersatz. Welche Verfahren helfen hier weiter?

Ltd. OA Ruhland: Es gibt beim Meniskus verschiedenste Rissformen, die mit ausgefeilten und langjährig etablierten Techniken nähbar sind. Ziel ist es, den Gelenkknorpel durch die Meniskusreparatur zu entlasten. Besonders dramatische Folgen hat ein unbehandelter Ausriss der Meniskuswurzel: Dem Meniskus fehlt dann der Widerhalt und er wird bei Belastung zur Seite weggedrängt, was innerhalb von 10 bis 15 Jahren zu einer ausgeprägten Arthrose führt. Seit einigen Jahren behandeln wir daher an der Klinik Mallersdorf den Meniskuswurzelriss mit einem speziellen, technisch etwas aufwändigeren Nahtverfahren, um genau diese Schäden zu vermeiden. Dabei wird die ausgerissene Meniskuswurzel wieder in ihrer Position zum Einheilen und Stabilisieren fixiert.

Vielen Dank für das Gespräch.