Kreisklinik Mallersdorf
  • Herzlich willkommen.

    „Wir. Behandeln. Menschen. Bestens.“

    Herzlich willkommen.
  • Klinik Mallersdorf

    „näher geht nicht“

    Klinik Mallersdorf
  • Neuer OP in Betrieb

    „Teamwork und modernste Technik“

    Neuer OP in Betrieb

Herzinfarktgefahr- von stumm bis alarmierend

Vorbeugung, Erkennung und Behandlung im Fokus des Herztages

Eine traditionsreiche Novemberveranstaltung mit jährlich neuen Themenschwerpunkten ist der Herztag der Klinik Mallersdorf, der am Dienstagabend, den 11. November im Haus stattgefunden hat. Mit rund 100 Besuchern sorgte auch das diesjährige Motto „Gesunde Gefäße, gesundes Herz - den Herzinfarkt vermeiden" für reges Interesse. Als Gastgeber fungierte neben der Deutschen Herzstiftung e. V. seitens der Klinik Mallersdorf erstmals der neue Chefarzt der Inneren Medizin, Kardiologie und Interventionellen Kardiologie Dr. med. Harald Franck. Weitere Vorträge hielten Kardiologen, die im Herzkatheterlabor der Klinik sowie in der Praxis Internisten im Labertal tätig sind: Privatdozent Dr. med. Felix Bourier und Dr. med. Hans-Jürgen Schneider.

Die regionale Botschafterin der Deutschen Herzstiftung Elke Mehr empfing das Publikum mit Berichten von zwei persönlichen Begegnungen im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit: mit einem Jungen, der seinen angeborenen Herzfehler operativ beheben lassen konnte und sich aus Dankbarkeit mit seinen Angehörigen für die Kinderherzstiftung engagierte, sowie mit Tamara Schwab, die in einem fesselnden Buch ihre Erfahrungen nach Herztransplantation teilt. Eine klare Leseempfehlung gab Elke Mehr daher für „Dein Herz, mein Herz - Wie mir eine Organspende ein zweites Leben schenkte".

Neuigkeiten 2025

Von links: Chefarzt Dr. med. Harald Franck, Verwaltungsleiter Bernhard Fürst, Priv.-Doz. Dr. med. Felix Bourier, Elke Mehr und Dr. med. Hans-Jürgen Scheider (Foto: Elisabeth Landinger).

Über den Herzinfarkt als Notfall und dessen Behandlung im Herzkatheterlabor informierte Chefarzt Dr. Franck. Die Koronare Herzkrankheit, kurz KHK, ist führende Todesursache in Deutschland. „Verengte Herzkranzgefäße sind klinisch häufig ohne Symptome, das heißt, sie bleiben ‚stumm', man merkt nichts davon", warnte Dr. Franck mit Verweis auf schleichende Cholesterinablagerungen. Ab rund 70 Prozent Gefäßverengung können sich Symptome bemerkbar machen, wie ein Engegefühl und Schmerzen in der Brust. Platzen Ablagerungen auf, bilden sich Blutgerinnsel. Ein akuter Verlauf der KHK macht sich mit Brustschmerzen bemerkbar, die länger als 15 Minuten andauern und auch bei kleinsten Belastungen oder auch in Ruhe auftreten. „Dann liegt ein lebensbedrohlicher Notfall vor, bei dem man unverzüglich die 112 wählen muss", betonte der Chefarzt. Bestätigt sich der Verdacht im EKG, geht es gar nicht erst in die Notaufnahme, sondern direkt ins Herzkatheterlabor. Abhängig von der Gefäßgröße, Lage und Anzahl der Gefäßverschlüsse erfolgen entweder weitere Untersuchungen und Überwachung, eine Wiedereröffnung mit Ballonkatheter und Stentimplantation oder auch eine Bypassoperation, für die in Mallersdorf eine Kooperation mit der Herzchirurgie der Universität Regensburg besteht.

Den „Kabelbaum des Herzens" stellte Priv.-Doz. Dr. Bourier vor. Dieser bildet ein komplexes Leitungssystem für elektrischen Strom, mit dem das Herz funktioniert. Herzrhythmusstörungen sind Probleme in diesem System. Sie müssen je nach Ausprägung unterschiedlich behandelt werden. Einen zu langsamen Herzschlag kann ein Herzschrittmacher regulieren. Gegen Störungen mit zu vielen Schlägen gibt es Behandlungen mit Medikamenten, Verödung oder Defibrillator. Dr. Bourier differenzierte: „Die Behandlung von Vorhofflimmern ist immer eine Einzelfallentscheidung."

Den Kreis zur Vorbeugung des Herzinfarkts schloss Dr. Schneider mit seinem Vortrag. Nach bereits erlittenem Herzinfarkt oder bei Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, hohem Blutdruck, Cholesterin oder Diabetes sei die Todesrate „ungleich höher als bei ansonsten gesunden KHK-Patienten". Auf viele Risikofaktoren könne man positiv einwirken durch Lebensstiländerung oder Behandlung der Grunderkrankungen mit entsprechenden Medikamenten, wie Fett- und Blutdrucksenkern. Die Frage „Was brauche ich denn davon alles wirklich?" stellte Dr. Schneider die Frage gegenüber, welche Chance auf ein schrittweise verlängertes Leben man durch Bekämpfen jedes einzelnen dieser Risikofaktoren nutzen möchte.

Die anschließende Fragerunde, Möglichkeit zu Einzelgesprächen und Information am Stand der Herzstiftung wurde dankbar angenommen. Für besondere Freude sorgten die freiwilligen Spenden der Teilnehmenden in Höhe von insgesamt 300 Euro zugunsten der Deutschen Herzstiftung. Diese ermöglichen weiterhin unabhängige Forschung, Wissenschaft, Aufklärung und Information für Herzpatienten und Angehörige, versicherte Elke Mehr.