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Schutzschirm gegen Schlaganfall

Für blutungsgefährdete Patienten mit Vorhofflimmern: Vorhofohrverschluss als Alternative zu Blutverdünnungstabletten

 

Vorhofflimmern ist eine häufige Herzrhythmusstörung, die das Risiko für die Bildung von Blutgerinnsel im Herzen, deren Abwanderung ins Gehirn und damit das Schlaganfallrisiko m Vergleich zu Patienten mit normalem Herzrhythmus um das Fünffache erhöht. Blutverdünnungstabletten helfen hier weiter, doch bei einigen Patienten kommt es bei deren Einnahme zu schwer beherrschbaren inneren Blutungen. Um das Schlaganfallrisiko zu senken, bietet das Herzkatheterlabor der Klinik Mallersdorf unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Harald Franck eine Therapiealternative: den interventionellen Vorhofohrverschluss. „Dieser Herzkathetereingriff, verhindert die Bildung von Blutgerinnseln im Herzen genau dort, wo 90 Prozent der Gerinnsel entstehen: im linken Vorhofohr", schildert Dr. Franck. 

Herzkatheterlabor

Bild (aufgenommen von Elisabeth Landinger): Dr. med. Harald Franck, Chefarzt der Inneren Medizin und Kardiologie der Klinik Mallersdorf, mit einem Vorhofohrokkluder; im Hintergrund eine Röntgenaufnahme vom Eingriff, bei dem dieser ins Herz eingebracht wird.

Über eine Vene in der Leiste schiebt der Kardiologe einen Katheter in den rechten Herzvorhof vor und führt durch die Vorhofscheidewand hindurch in den linken Vorhof ein. Ein individuell an die Größe des Vorhofohrs angepasstes Implantat, der sogenannte Okkluder, wird dann über den Katheter im Vorhofohr platziert, wie ein Schirmchen entfaltet und verschließt nachhaltig den Hohlraum, in dem sich bevorzugt die Gerinnsel bilden. Bedenken zu Risiken und einem eventuellen Fremdkörpergefühl oder Unverträglichkeiten räumt der Kardiologe aus: „Das Risiko entspricht in etwa dem einer Pulmonlavenenisolation (Verödungsbehandlung) bei Vorhofflimmern. Das Implantat wächst mit der Zeit ein und wird innerhalb von wenigen Monaten von der Herzinnenhaut überkleidet." Es bleibt lebenslang Teil des Körpers ohne ihn zu beeinträchtigen, im Gegenteil: Es reduziert das Schlaganfallrisiko und macht die dauerhafte Einnahme von Blutverdünnern überflüssig.
Die Abwägung, ob ein Vorhofohrverschluss sinnvoll ist, erfolgt in der Kardiologie der Klinik Mallersdorf in enger interdisziplinärer Absprache. Bei nicht beherrschbaren Symptomen wie anhaltendem Blut im Stuhl oder Urin, Aushusten von Blut und Blutarmut ist die Vernetzung mit dem Hausarzt sowie mit den weiteren Fachabteilungen an der Klinik, wie der Gastroenterologie, Viszeralchirurgie oder Urologie entscheidend. Dank kurzer Wege sind hier schnelle konsiliarische Absprachen möglich. So können genau die Patienten einen Vorhofohrverschluss als blutungsarme Alternative zu Blutverdünnern aufgezeigt bekommen, die am meisten davon profitieren.