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„Zeit haben, zuhören, an der Seite sein“

Schwester M. Johanna Haugeneder für 25 Jahre Krankenhausseelsorge an der Klinik Mallersdorf gewürdigt

Sie ist für Patienten und Angehörige da, in Krankheit und Leid, aber auch fürs Klinikpersonal mit einem immer offenen Ohr und Herzen: die an der Kreisklinik Mallersdorf tätige Krankenhausseelsorgerin Schwester M. Johanna Haugeneder vom Mutterhaus der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie in Mallersdorf. Für 25 Jahre Klinikseelsorge wurde sie im November vom Bistum Regensburg geehrt. Im Regensburger Spitalgarten gratulierten ihr Pfarrer Dr. Christoph Seidl, Beauftragter für die Krankenhausseelsorge im Bistum Regensburg, Pater Wolfgang Jungmayr, Krankenhausseelsorger am Krankenhaus Cham, Pfarrer Marcus Lautenbacher, Klinik- und Rehaseelsorger in Bad Gögging, sowie Verwaltungsleiter Bernhard Fürst von der Klinik Mallersdorf, der sie als Chauffeur persönlich zur Ehrung gefahren hatte. Auch vor Ort in der Mallersdorfer Klinikkapelle gab beim Festgottesdienst am Vorabend zum Christkönigsfest dankende Worte, Glückwünsche und Präsentübergaben seitens Pater Michael Raj und Pater Aloysius Althaus, welcher auch einen persönlichen Segen spendete.

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Bilduntertitel: Schwester M. Johanna Haugeneder bei ihrer Ehrung in Regensburg mit Pfarrer Dr. Christoph Seidl (li.) und Verwaltungsleiter Bernhard Fürst (Foto: Pater Wolfgang Jungmayr)

„Ein Licht in der Dunkelheit und Engel für die Menschen"
„Die 25 Jahre sind unglaublich schnell vergangen", stellt die Klinikseelsorgerin rückblickend fest. Auch wenn sie selbst nicht gern im Mittelpunkt steht, hat sich die Jubilarin doch über die Einladung nach Regensburg und die wertschätzenden Worte und Gesten sehr gefreut. Pater Althaus unterstrich seine Dankesworte mit Symbolen: einem Apfel für die Reife, Wein für die Weisheit, Essig, um im Alter nicht zu versauern, einem Stern und Engel für die Person Schwester Johanna als Licht in der Dunkelheit sowie sechs Rosen mit je eigenem Namen und Bedeutung, wie „Zeit haben", „Zuhören", „Ermutigung", „an der Seite sein". Einen Fotokalender fürs neue Jahr überreichte Pater Raj. Die Organistin Heidi Buchner-Gandorfer sang zum Schluss des Festgottesdienstes Schwester Johannas Lieblingslied „Mögen Engel Dich begleiten".


Patienten brauchen Zeit und Zuwendung

Ihre Ausbildung und ersten Berufsjahre als Gesundheits- und Krankenpflegerin hat Schwester Johanna im Krankenhaus Burglengenfeld absolviert. Es folgte ein Jahr in der ambulanten Pflege in Obertraubling und Tätigkeit im Klinikum Bad Reichenhall. „Manche Patienten brauchen Zeit und ein Gespräch", stellte sie damals schon fest, bemerkte aber auch, dass man diese als Pflegekraft gar nicht immer hat. Dies war für sie der Hauptgrund, sich im Bereich Klinikseelsorge weiterzubilden. Hinzu kamen eigene schmerzliche Erfahrungen mit dem Tod im Freundeskreis, als ein Abschied alles andere als würdevoll ablief. In ihrer Familie und bei ihren anvertrauten Patienten engagierte sie sich seither dafür, dass so etwas nicht passiert.

Am 1. November 2000 kam Schwester Johanna nach Abzug der Ordensschwestern aus Reichenhall nach Mallersdorf und arbeitete an der Kreisklinik zunächst halbtags in der Seelsorge, zusätzlich auf Station 12 in der Pflege.


Sorge für die Kranken im Sinne des Ordensgründers Nardini
Als 2007 die Ordensschwestern aus der Kreisklinik abgezogen wurden, ließ sich die Dreifachbelastung aus Pflegeberuf, Klinikseelsorge und Klosterleben immer schwerer vereinbaren, zumal seelsorgerische Notfälle zu jeder Tages- und Nachtzeit auftreten können und das Klosterleben feste Anwesenheitszeiten verlangt. Daher widmete sich Schwester Johanna ab 2007 in Vollzeit der Krankenhausseelsorge. Mit ihrem seelsorgerischen Engagement steht Schwester Johanna auch in der Nachfolge des Ordensgründers Paul Josef Nardini, der zur Sorge für Kinder und Kranke in Kindergärten und Krankenhäusern aufrief. Trotz aller theoretischen Ausbildung realisierte Schwester Johanna bald: „Vieles lernt man erst, wenn man drin ist." Zu den besonders einprägsamen Erlebnissen der vergangenen 25 Jahre Klinikseelsorge fällt Schwester Johanna eine Frau ein, deren Kind verunglückt war: „Trotz dem ganzen Elend hat sie mir gesagt: ‚Sie waren mein Glück im Unglück'". Aus so mancher Begegnung ist wie in diesem Fall eine Freundschaft aus der Tragik gewachsen. Für die Zukunft wünscht sich die Jubilarin, dass sie ihrer Aufgabe noch möglichst lange nachgehen kann, „wenn es die Gesundheit zulässt", und dass sich auch für die Nachfolge jemand findet: „Es wäre schön, wenn die Bedeutung der Klinikseelsorge erkannt wird. Es ist einfach wichtig, dass jemand bei den Patienten ist, die ein Gespräch brauchen."


„Ohne Humor ist auch niemandem geholfen"
Dass Klinikseelsorge in Mallersdorf nicht nur ernste, sondern auch erfreuliche Augenblicke mit sich bringt, zeigt sich an so manchem Faschingsorden, der Schwester Johanna bereits von den an der Klinik auftretenden Faschingsvereinen verliehen wurde. „Manches geht einem schon sehr nahe, aber ohne Humor ist auch niemandem geholfen", stellt sie fest. Diesen bringt sie auch in ihre Rolle als Nikolaus ein, für die sie alljährlich gern wieder in das rot-goldene Kostüm schlüpft. Begleitet von einer Klinikkollegin als Krampus besucht sie so die Patienten und lässt für viele ein Stück Kindheit wiederaufleben. Für Freude sorgen bei der Seelsorgerin auch die besonders um die Weihnachtszeit häufigen Spendenübergaben aus der Bevölkerung und von Firmen zugunsten des Palliativmedizinischen Dienstes, dessen festes Mitglied sie als Klinikseelsorgerin ist.

 

INFOBOX: Aufgabenfeld Klinikseelsorge
Das Tätigkeitsfeld der Mallersdorfer Klinikseelsorgerin Schwester M. Johanna ist breit und konfessionsunabhängig: Wegbegleitung in allen Sorgen und Lebensfragen, Sterbe- und Trauerbegleitung, vertrauliche Gespräche mit Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern, Kommunionausteilung in den Patientenzimmern, Vermittlung eines Priesters bei gewünschter Krankensalbung oder Beichtgespräche. Morgens liest sie meditative Gedanken über die Lautsprecheranlage der Klinik. Zudem richtet Schwester Johanna die Klinikkapelle für die verschiedenen Anlässe her, saisonal mit Blumen, Kerzen sowie aktuell Krippe und Weihnachtsschmuck.