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„Zeit ist Hirn“ bei Schlaganfall

Schnelle Versorgung vor Ort dank neuem Teledoc - Chefarzt Dr. Schmid informiert Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Labertal

Die Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Labertal hat sich am Dienstagabend an der Klinik Mallersdorf über den neuen Teledoc der Schlaganfalleinheit informiert, den Chefarzt Dr. med. Werner Schmid vorstellte. Als Regionalorganisator hatte Hans Inkoferer hierzu eingeladen. Christoph Höglmeier, Unterstützer der Gruppe, begrüßte die Teilnehmenden an der Klinik. „Eine telemedizinisch vernetzte Schlaganfalleinheit hat nicht jede Klinik", stellte er fest. „Deshalb sind wir dankbar, bei Anfragen darauf verweisen zu können, wohin man sich im Notfall wenden kann."

Durchblutungsstörung oder Einblutung?

Dass der Schlaganfall kein einheitliches Krankheitsbild ist, vermittelte Chefarzt Dr. Schmid von der Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie, der auch die Schlaganfalleinheit und das Herzkatheterlabor leitet. Es gebe mehrheitlich Durchblutungsstörungen im Gehirn, aber auch Einblutungen ins Gehirn. Weitere Subtypen werden nach Ursachen unterschieden, beispielsweise Gefäßveränderungen oder Embolien aus dem Herzen.

Neuigkeiten 2023

Chefarzt Dr. med. Werner Schmid bei seinem Vortrag für die Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Labertal (Foto: Elisabeth Landinger).

Bluthochdruck Hauptrisikofaktor und „stiller Killer"

Neben den nicht beeinflussbaren Schlaganfallrisiken, wie Alter, männliches Geschlecht und familiäre Vorbelastung verwies Dr. Schmid besonders auf die beeinflussbaren Faktoren. Ab dem 50. Lebensjahr haben Betroffene ein 20fach erhöhtes Schlaganfallrisiko, wenn der Hauptrisikofaktor Bluthochdruck in Kombination mit Bewegungsmangel vorliegt. Da Bluthochdruck unbemerkt als „stiller Killer" voranschreite, betonte Dr. Schmid die Bedeutung des regelmäßigen Messens, einer ausgewogenen, fett- und salzarmen Ernährung, Bewegung, Rauchstopp und Alkoholreduktion. „Ein Rauchstopp reduziert das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle am meisten", so der Chefarzt. Auch die verschriebenen Blutdruckmedikamente gewissen- und dauerhaft einzunehmen beuge wirksam gegen Schlaganfall vor.

„Generation XXL" am stärksten gefährdet

Diabetes mellitus als Schlaganfallrisikofaktor betreffe als „Volkskrankheit Nummer eins fast jeden Dritten Deutschen im Laufe des Lebens", fuhr Dr. Schmid fort. Die „Generation XXL", die schon im Kindesalter durch falsche Ernährung einen Diabetes entwickelt, sei besonders gefährdet. Gegen den Risikofaktor Bewegungsmangel empfahl der Kardiologe 30 bis 40 Minuten moderate Aktivität an fünf Tagen die Woche.

Schnelle Hilfe im Notfall entscheidend

„Schnelle Hilfe im Notfall", hierfür stehe die Schlaganfalleinheit. Die Behandlung in einer solchen senke die Sterblichkeit in den ersten drei Monaten nach dem Ereignis um 28 Prozent. In Mallersdorf stehen rund um die Uhr die Möglichkeiten des Notfalllabors, der neurologischen Untersuchung und Computertomographie zur Verfügung. Mit dem vom Klinikförderverein finanzierten „Teledoc", einem Gerät zur Bild- und Tonübertragung direkt an den kooperierenden Neurologen, können neurologische Untersuchungen vor Ort rund um die Uhr am Patienten stattfinden. Bei dieser telemedizinischen Konferenz kann der Neurologe entscheiden, ob eine Lysetherapie erforderlich ist. Wenn ja, wird der Thrombus, das Blutgerinnsel im Gehirn, medikamentös aufgelöst, wofür nach Symptombeginn lediglich 4,5 Stunden bleiben. Auch dies kann vor Ort an der Klinik Mallersdorf erfolgen und erspart lange Anfahrten in Großkliniken. Selbst wenn eine kathetergestützte Gerinnselentfernung erforderlich wird, hilft die Schlaganfalleinheit der Klinik Mallersdorf weiter und sorgt mit ihren Kooperationspartnern für zügige Verlegungen. Für Schlaganfallpatienten ist an der Klinik Mallersdorf außerdem die Logopädin Nikola Haimerl da, unter anderem für Schlucktraining, konsiliarisch auch die Neurologiepraxis Dr. med. Ruth Zellner im Haus.

Tag gegen den Schlaganfall

Hans Inkoferer bedankte sich bei Chefarzt Dr. Schmid für den Einblick in die Versorgungsmöglichkeiten und Neuerungen. Im Anschluss lud er die Gruppe zum Erfahrungsaustausch und zur Veranstaltungsorganisation ins Klosterbräustüberl ein. Geplant wurde unter anderem ein Informations- und Servicestand zum >>Tag gegen den Schlaganfall an der Klinik Mallersdorf am Dienstag, den 13. Juni von 14:30 bis 17:00 Uhr.

Die Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Labertal...

...hatte heuer am 6. Februar ihr 20jähriges Bestehen. Sie ist für Betroffene und Angehörige ein wichtiges Bindeglied zwischen der Akutversorgungsphase und der Nachsorge. Bei der Beantragung von Pflegehilfsmitteln oder Unterstützungsleistungen bei der Pflegekasse steht sie beratend zur Seite, bietet eine Plattform für den Erfahrungsaustausch, nun auch wieder mit Präsenztreffen, Vorträgen und der Teilnahme am Tag gegen den Schlaganfall. Interessierte und Neumitglieder sind jederzeit willkommen und können mit dem Regionalorganisator Hans Inkoferer unter Tel. 08772 5531 oder per E-Mail an Kontakt aufnehmen.