Gastroenterologische Funktionsdiagnostik
H2-Atemtests, PH-Metrie und Impedanzmessung der Speiseröhre
An der Klinik Bogen verfügen wir im Bereich Gastroenterologische Funktionsdiagnostik über ein umfangreiches Repertoire an Untersuchungsmethoden für die Verdauungs- und Stoffwechselvorgänge. Zum Einsatz kommen sie bei der genaueren Abklärung von funktionellen Beschwerden, die von gestörten Vorgängen im Verdauungstrakt herrühren.
Typische Beschwerden
- Sodbrennen
- chronischer Reizhusten und anderweitig nicht erklärbare Asthma-Anfälle
- Blähungen (Meteorismus)
- Übelkeit
- Durchfälle (Diarrhoe)
- abgehende Winde (Flatulenzen)
- Bauchschmerzen
- Schluckstörungen (Dysphagie)
- Stuhlinkontinenz
H2-Atemtests
Wozu dienen H2-Atemtests?
Bei H2-Atemtests, auch Wasserstoffatemtests genannt, werden die Atemgase untersucht.
Wir erhalten dabei zum Beispiel Erkenntnisse über:
- Unverträglichkeit (Intoleranz) bzw. Malabsorption ("schlechte Aufnahme") von Lactose, Fructose, Sorbit, sonstigen Zuckeralkohole, Xylose
- Dünndarmtransitzeit (Verweildauer des Speisebreis im Dünndarm)
- Dünndarmfehlbesiedlung mit Keimen
Wie laufen H2-Atemtests ab?
H2-Atemtests sind einfach durchführbar und für den Patienten wenig belastend. Der nüchterne Patient bläst dabei in ein kleines Handgerät ähnlich dem Alkoholmessgerät der Polizei. Gemessen wird dabei jedoch die Wasserstoffkonzentration der Ausatemluft. Anschließend bekommt der Patient ein in Wasser gelöstes Kohlenhydrat zu trinken und es folgen weitere Atemtests, um die Entwicklung der Wasserstoffkonzentration weiterzuverfolgen. Beobachtet werden gleichzeitig auch Symptome wie Gluckern, Blähungen, Krämpfe, Schmerzen, Durchfall usw.
PH-Metrie und Impedanzmessung der Speiseröhre
Wozu dient die Impedanz-pH-Metrie der Speiseröhre?
Sodbrennen, schmerzhaftes Aufstoßen, Schmerzen hinter dem Brustbein sind typische Beschwerden infolge von saurem Aufstoßen bei der Volkskrankheit Reflux. Aber auch der Rückfluss von nicht saurem Mageninhalt zum Beispiel durch eine Fehlfunktion am unteren Schließmuskel kann zu den gleichen oder ähnlichen Beschwerden führen.
Unsere kombinierte Messmethode (Multikanal Impedanzmessung inklusive pH-Metrie) besitzt im Verhältnis zur einfachen Säuremessung (pH-Metrie) höhere diagnostische Aussagekraft, da sie zusätzlich Auskunft über schwach und nicht saure Refluxereignisse liefert.
Wie läuft die Impedanz-pH-Metrie der Speiseröhre ab?
Der Rückfluss von Säure oder nichtsaurem Mageninhalt wird über eine dünne Sonde gemessen. Über den Nasengang und den Rachen wird diese in die Speiseröhre vorgeschoben und an einer vorgegebenen Stelle platziert. Die Sonde ist dünn wie ein Streichholz und völlig glatt für problemloses Einführen und Platzieren. Kontinuierlich misst die Sonde über 24 Stunden hinweg sämtliche Refluxereignisse in der Speiseröhre und zeichnet jedes Mal mit auf, welcher Säurewert dabei vorlag.
Die Sonde ist mit einem Gerät verbunden, das der Patient am Körper trägt. Auf den vorprogrammierten Tasten kann der Patient in dieser Zeit zusätzlich angeben, wenn er Beschwerden verspürt und darüber hinaus ein schriftliches Beschwerdeprotokoll führen. Nach 24 Stunden wird am Folgetag die Sonde wieder entfernt und die aufgezeichneten Daten digital ausgewertet.
In Zusammenschau mit dem endoskopischen Befund, den angegebenen Beschwerden und der aktuellen Medikation besprechen wir dann immer individuell mit jedem Patienten das weitere Vorgehen.