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„Einer für alle“ gilt nicht für den Cholesterin-Zielwert

Kardiologische Tipps für die Herzinfarkt- und Schlaganfallvorbeugung

Eine große Gefahr ist die Ablagerung der Blutfette in den Gefäßwänden und somit die Verkalkung und Verhärtung der Gefäße (Arteriosklerose). Die fatalen Folgen davon sind atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

Damit es gar nicht so weit kommt, empfehlen Chefarzt Dr. med. Dionys Daller und Leitender Oberarzt Andreas Pöschl, frühzeitig im Rahmen von Blutuntersuchungen die Blutfette ermitteln.

Erhöhtes LDL-Cholesterin, das sog. „schlechte" Cholesterin, solle möglichst individuell abgestimmt gesenkt werden.

„Eine frühzeitige und starke Cholesterinsenkung reduziert das Herzinfarktrisiko erheblich", betont Dr. Daller, schränkt aber ein: „Weniger als vermutet lässt sich der LDL-Wert über die Ernährung beeinflussten. Ein großer Teil davon wird vom Körper selbst hergestellt und die Neigung zu hohem Cholesterin ist stark erblich bedingt."

Neuigkeiten 2023

Leitender Oberarzt Andreas Pöschl (l.) und Chefarzt Dr. med. Dionys Daller sehen im Herzultraschall an der Klinik Bogen oft die Folgeschäden von zu hohem Cholesterin.

Individuelles Gesamtrisiko ermitteln

Eine ganze Bandbreite an gut verträglichen und erforschten Medikamenten steht zur wirkungsvollen Blutfettsenkung zur Verfügung, allen voran die Statine. Die meisten können als Medikamente eingenommen werden, andere lassen sich als Spritze verabreichen. „Einen universell gültigen optimalen Cholesterinwert und eine für alle Risikopatienten gleiche Therapie gibt es nicht", fassen die Ärzte zusammen. „Vielmehr sind der Zielwert für das LDL-Cholesterin und die damit verbundene Behandlungsstrategie abgestuft nach dem individuell ermittelten Risiko." Zur Einstufung richten sich die Kardiologen nach den wissenschaftlich fundierten Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Ins Gesamtrisiko fließen beispielsweise vorhandene Herz-Kreislauferkrankungen, bereits erlittene Herzinfarkte, Diabetes, Rauchen und Bluthochdruck mit ein.

„Jeder kann seinen Zielwert erreichen."

Um das Infarktrisiko in Schach zu halten, sollten beispielsweise Patienten mit bereits erlittenem Herzinfarkt und weiteren sehr starken Risikofaktoren ihren LDL-Cholesterinwert auf bis unter 55 mg/dl senken, wohingegen bei Patienten mit mittlerem bis niedrigem Risikoscore bereits eine Absenkung auf unter 115 mg/dl ausreichen kann. Je nach Risiko kann die Maßnahmenpalette weiter ausgeschöpft werden, die von Lebensstilberatung und -umstellung bis hin zur Medikamententherapie und Kombinationen daraus reicht. „Damit kann jeder seinen Zielwert erreichen", macht Dr. Daller Betroffenen Hoffnung. Ärztliche Sorgfalt sei bei der Risikoeinstufung, dem Herausfiltern von Hochrisikopatienten und deren richtigen Behandlung ausschlaggebend. Die Zukunft der Infarktvorbeugung sehen Chefarzt Dr. Daller und Leitender Oberarzt Pöschl vor allem bei der Prävention in jungen Jahren. Es habe sich bewährt, immer mehr jüngere Menschen vorbeugend zu behandeln, um Infarktereignisse zu verhindern.