Kreisklinik Mallersdorf
  • Unfallchirurgie

    „Gelenkumformung statt Gelenkersatz“

    Unfallchirurgie

Gelenkumformung (Arthroplastik)

Alternativen zum Gelenkersatz an der Hüfte

Trotz fortschrittlicher OP-Methoden und -Materialien beim Gelenkersatz soll ein künstliches Gelenk nie an erster Stelle der Therapieoptionen stehen. Eine Möglichkeit, nach Ausschöpfung aller nicht-operativen Maßnahmen das Gelenk zu erhalten, ist die Umformungsoperation oder Arthroplastik des Hüftgelenks. Bei Patienten mit Einklemmungssyndrom (Impingement) hilft diese, den Abnutzungsprozess und die schmerzhaften Folge des Gelenkverschleißes (Arthrose) aufzuhalten.

Warum klemmt ein Hüftgelenk ein?

Das Hüftgelenk mit Oberschenkelkopf und Hüftgelenkspfanne funktioniert als Kugelgelenk. Es gewährt im Normalfall einen großen Bewegungsspielraum. Beim Einklemmungssyndrom liegen anatomische Abweichungen an Kopf oder Pfanne vor, die diese Beweglichkeit einschränken. Oberschenkelkopf und Hüftpfannendach schlagen bei gewissen Bewegungen gegeneinander.

Welche Symptome verursacht die einklemmende Hüfte?

  • Leistenschmerz
  • Schmerzen an der Hüftvorderseite
  • Schmerzen im Gesäßbereich
  • Plötzliche, stark stechende oder "elektrisierende" Schmerzen nach einer Bewegung
  • Schwierigkeiten beim Treppensteigen oder Bergaufgehen
  • Schmerzen nach längerem Sitzen
  • Schrittweise abnehmende Beweglichkeit der Hüfte
  • Bei Sportlern häufig Verwechslung mit Adduktorenzerrungen oder weicher Leiste bzw. Sportlerleiste

Formen der Einklemmung (Impingement)

Unfallchirurgie

Nockenwellen-Impingement (Cam-Impingement)

Hierbei ist der Hüftkopf nicht ausreichend tailliert. Der Hüftkopfknochen ist stattdessen derart vergrößert, dass überschüssiger Knochen wie eine "Nockenwelle" die Beweglichkeit einschränkt und den Hüftkopf bei bestimmten heftigen Bewegungen (z. B. beim Sport) an den Rand der Gelenkpfanne anschlagen lässt. Schäden entstehen häufig am Knorpel und an der Gelenklippe des Pfannenrandes (Labrumläsion). Jüngere sportliche Männer sind häufig von dieser Form der Hüfteinklemmung betroffen.

Unfallchirurgie

Beißzangen-Impingement (Pincer-Impingement)

Die Abweichung liegt hier im Bereich der Hüftgelenkspfanne. Dadurch dass diese zu tief ist, schlägt der Oberschenkelkopf bei bestimmten Bewegungen an den Pfannenrand an. Die dort befindliche Gelenklippe und auch der Übergang vom Hüftkopf zum Schenkelhals werden dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Frauen im Alter von etwa 30 bis 40 Jahren leiden am häufigsten an dieser Form der Hüfteinklemmung.

Diagnostik

  • Befragung zu den Beschwerden
  • Körperliche Untersuchung mit Bewegungstest
  • Röntgenbildgebung zur Darstellung knöcherner Fehlformen
  • Kernspintomographie zur Beurteilung der Weichteilschäden und Gelenklippe

Therapie

nicht operativ - gegen die Schmerzen:

  • Medikamente
  • Elektrotherapie, Bäderanwendungen, Fango,...

operativ - gegen die mechanische Ursache der Einklemmung:

Arthroplastik - minimal invasive Umformungsoperation

  • Zugang: kurzer Schnitt von ca. 8 cm im Bereich einer Muskellücke
  • Abtragung der Verformung an Schenkelhals, Gelenkkopf bzw. Hüftpfanne
  • ggf. Naht der Gelenklippe

Nachbehandlung

Gezieltes Bewegungstraining spielt bei der Nachbehandlung nach einer gelenkerhaltenden Operation zur Hüftumformung eine große Rolle, um den Behandlungserfolg zu sichern. Wurde der Schenkelhals bei der OP verschlankt, ist mehrere Wochen Teilbelastung angesagt. Jeder Patient erhält nach der Operation ein Informationsblatt mit dem Nachbehandlungsschema, das auch unter "Informationsmaterial" zum Herunterladen zur Verfügung steht. Persönliche Instruktion erfolgt durch einen Physiotherapeuten. Zusätzlich geben wir Merkblätter mit allen wichtigen Bewegungsübungen mit nach Hause.

Alternativen

Ist bei einem Impingement-Syndrom der Gelenkknorpel infolge der Fehlformen am Hüftgelenk zu stark beschädigt, hilft eine gelenkerhaltende Hüftumformung oft nicht mehr weiter. Auch dann müssen Patienten sich nicht mit dem quälenden Hüftschmerz abfinden. Unsere Abteilung für Unfallchirurgie und Endoprothetik bietet sämtliche modernen Möglichkeiten des Hüftgelenkersatzes - individuell angepasst, für alle Altersstufen und inklusive Gelenkwechseloperationen.

Ansprechpartner

Unfallchirurgie

Chefarzt Thomas Beer

Chirurg, Unfallchirurg, Notfallmedizin, D-Arzt für berufsgenossenschaftliche Behandlung/Heilverfahren

Kontakt

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